Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am 28.02.2008
Armutsbekämpfung durch nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ist ein wichtiges Einsatzgebiet in dem ich mich in Papua engagiere. Um möglichst vielen Kleinunternehmern nachhaltig zu helfen, selbständig zu werden, arbeite ich mit verschiedenen Stiftungen, kirchlichen Organisationen und der Regierung zusammen. Ich erforsche die Gründe, die in der Vergangenheit zum Scheitern von solchen Kleinunternehmen geführt haben und entwickle mit einheimischen Mitarbeitern der jeweiligen Organisationen Beratungsstrategien und konkrete Maßnahmen, die auf den Papua-Kontext zugeschnitten sind und Eigeninitiative dahingehend fördern, dass die Kleinunternehmen in Zukunft nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen sind. Inzwischen sind wir alle der Überzeugung, dass es wohl kaum ein anderes Gebiet auf dieser Erde gibt, in dem es schwieriger ist, Einheimische zu erfolgreichen selbständigen Unternehmern auszubilden. Die kulturellen Tabus verhindern Innovationen und junge Leute oder Frauen haben kaum eine Chance sich gegen die Machtstrukturen der Alten durchzusetzen und Eigeninitiative zu entwickeln. Dennoch geben wir unser Bestes dafür, dass möglichst viele Papuas selbständige Unternehmer werden, denn sonst werden sie schon bald in ihrem eigenen Land von Einwanderern aus anderen Provinzen Indonesiens an den Rand der Existenz gedrängt werden.
Das Kiosk von Herrn Alpius in dem er Hühnersuppe, Speiseöl, Seife und Zigaretten verkauft. Links daneben hat er schon aus den Erlösen eine Hütte gebaut, die er vermieten will, sobald sie ganz fertig ist. Davor ist ein kleiner Fischteich angelegt. Die Fische sind allerdings zum Eigengebrauch bestimmt. Alpius verkauft vor allem Erdöl, das alle zwei Wochen von einem Tankwagen geliefert wird. Jeder Einwohner darf nur eine bestimmte Menge von Erdöl kaufen, denn es gibt nie genug für alle. Alpius muß dafür sorgen, dass die Verteilung gerecht abläuft. Dafür hat er eine Liste mit den Namen all derer, die bei ihm Erdöl kaufen dürfen...
Im "Büro" von Herrn Alpius. Er ist auf einem Auge blind aber sonst topfit. Nur mit dem Rechnen hat er so seine Probleme...
Eligius Lagowan (zweiter von links) wird die Betreuung von Herrn Alpius weiterführen, wenn ich wieder zurück in der Stadt bin.
Auch im Hochland von Papua, in Jayawijaya, gibt es ein paar Reisfelder. Allerdings ist der Reisanbau dort noch in den Kinderschuhen. Dennoch können sich einige Papua-Familien wenigstens schon selbst mit Reis versorgen und die Überproduktion am Markt verkaufen.
Im November 2008 habe ich den Unternehmer besucht, der die Familien betreut, die auf diesen Reisfeldern arbeiten. Kaum jemand von den Reisbauern kann rechnen, lesen oder schreiben. Aber die Kinder der Bauern sollen eine bessere Zukunft haben. Daher wird der größte Teil des Erlöses für die Schulausbildung der Kinder verwendet.
In diesem neu gebauten Gebäude wird der getrocknete Reis in einer Reismühle (siehe unten) von der Hülse getrennt und anschliessend verkauft. Die Hülsen werden an Schweine und Hühner verfüttert.
Jeder Reisbauer kann seinen Reis zur Reismühle bringen und anschliessend in Säcken nach Hause tragen. Der Besitzer der Reismühle erhält als Arbeitslohn 10% des gemahlenen Reises. Der gemahlene Reis wird also immer gewogen und dann behält der Besitzer der Reismühle ein Zehntel der Gesamtmenge. Einen Teil diesen Reises verteilt er dann an seine Arbeiter als Lohn und einen anderen Teil verkauft er, um Ersatzteile für die Maschine kaufen zu können. Den Rest behält er als Gewinn ein. Das ist aber meist nicht sehr viel, da die Bevölkerung sehr unregelmäßig arbeitet (sprich...nicht jeden Tag aufs Feld geht)
Es wird leider auf den Feldern noch nicht so fleissig gearbeitet wie in Java, sondern viele arbeiten nur dann, wenn sie Hunger haben oder Geld für Schulgebühren brauchen.
Das ist die Reismühle eines anderen Kleinunternehmers. Sie ist leider schon vor Monaten kaputt gegangen, weil ein Arbeiter sie falsch eingestellt hat. Nun muß lange auf das benötigte Ersatzteil gewartet werden. Es ist zwar bestellt aber es dauert oft viele Monate bis solch ein Ersatzteil aus Jakarta im Hochland ankommt. In dieser Zeit kann nun kein Reis gemahlen werden und der Besitzer hat keinerlei Einkünfte.
Deshalb erkläre ich nochmal, wie wichtig es ist, sich an die Anleitungen des Geräteherstellers zu halten. Auch der Generator geht oft kaputt, weil das falsche Öl benutzt wird oder er überhitzt wird. Einer der Arbeiter hat gutes technisches Verständnis und wird hoffentlich dafür sorgen, dass die Maschine bald wieder läuft, sobald das Ersatzteil vor Ort ist.
Nach dem Gespräch wird dann erstmal gegrillter Mais in der Honaihütte gegessen. Es ist tierisch heiß in der Hütte aber der Mann hat trotzdem eine Jacke an. Ich habe meine Jacke sofort nach dem Eintreten abgelegt. Puh....
Das ist Isaak Yelipele. Er leitet ein Unternehmen, in dem ganz viele verschiedene Tätigkeiten ausgeführt werden. Schweine und Rinder werden gezüchtet und an Restaurants oder Privatpersonen verkauft, Orangenbäume wurden gepflanzt, Ananasplantagen angelegt und Holz wird gefällt und als Balken zum Hausbau vekauft. Außerdem leitet seine Frau ein Kiosk, obwohl sie weder lesen noch schreiben kann. Das macht dann Isaak.. Trotz geringer administrativer Fähigkeiten, hat Isaak seine Leute im Griff, denn jeder macht, was er sagt... Interessant ist, dass Isaak Wirtschafts-schweine und Kultur-schweine hält. Nur die Wirtschaftsschweine werden verkauft, die Kultur-schweine werden nur dann geschlachtet, wenn ein Häuptling stirbt oder wenn eine Hochzeit ansteht. Schweine haben einen enorm hohen kulturellen Wert in Papua. Ein einjähriges Schwein kann schonmal locker 1.000 Euro kosten!!! Vor Weihnachten auch mal mehr... Nach meinem Besuch hat Isaak an einem einwöchigen Buchführungskurs für Anfänger teilgenommen, den meine Mitarbeiter anbieten. Im Januar 2009 werde ich Isaak wieder besuchen und mir anschauen, ob sein Kiosk Fortschritte gemacht hat (sprich: ob er etwas von dem, was in dem Buchführungskurs vermittelt wird auch in der Praxis umsetzen konnte).
Anmerkung im Februar: Als ich im Januar wieder bei Isaak war hatte ein Schwein gerade 5 Junge bekommen und Isaak wollte noch einiges mehr ueber Buchfuehrung lernen. Also habe ich zwei Stunden damit verbracht, ihm zu erklaeren wie ein Kassenbuch und ein Verkaufsbuch funktioniert und er hat gleich alles mit aktuellen Beispielen ausprobiert. Anschliessend war er so begeistert, dass er gleich die ganze Verwandtschaft zusammengetrommelt hat. Alle sollten das lernen. "Kommt her, das ist wichtig!"
In dieser Honaihütte werden links die Wirtschaftsschweine gehalten und rechts ist die Küche, in der das Schweinefutter gekocht wird. Dort haben wir auch um das Feuer herum gesessen, diskutiert und Ananas und Süßkartoffeln gegessen.
Alle haben eine Zigarette in der Hand. Auch fast alle Frauen rauchen. Wohl um sich zu erwärmen... Gleichzeitig wird gestillt...
Fast alle Kinder haben Rotznasen...viele husten.
Hier die frisch gewaschenen Wirtschaftsschweine... Ja, sie werden jeden zweiten Tag mit der Bürste sauber geschrubbt. Schweine werden gepflegt wie eigene Kinder...und manchmal sogar besser behandelt.
Das Fressen für die Schweine (Süßkartoffeln, Gemüse, Blätter etc. ) wird liebevoll zubereitet und oft mit Speiseöl angereichert, damit die Schweine schneller wachsen.
Alle wohnen ein einer großen Gemeinschaft zusammen. Jeder hat im "Großunternehmen" wene-wene seine Aufgaben.
Die Kultur-schweine werden alle im Freien gehalten. Nur die Wirtschaftsschweine, die hier gezüchtet werden um zum Verkauf angeboten zu werden, werden in einem geschlossenen Stall gehalten. Zum Fressen kommen die Schweine auf die "Terasse" heraus, dann legen sie sich wieder in der Hütte zum schlafen. In traditionellen Dörfern schlafen die Kultur-Schweine auch in den Frauenhäusern und werden dort wie eigene Kinder gepflegt.
Isaak mit seiner Frau im Mini-kiosk. Im Hintergrund hängen ein paar Rechnungen an der Wand. Die bislang einzige Aufzeichnung. Jetzt hat Isaak gelernt, wie ein Kassenbuch funktioniert. Ich bin gepannt, ob es ihm hilft einen besseren Überlick über Einahmen und Ausgaben zu bekommen.
Ein Teil der Großfamilie vor dem Kiosk von Isaak. In dem Faß links ist Benzin. Es wird an Motorsägenbetreiber verkauft. Die roten Flaschen enthalten Motorradöl. Das ist zwar nicht für Motorsägen geeignet wird aber dennoch zu diesem Zweck verkauft. Ich konnte wenigstens bei meinem Besuch erklären, dass sie das falsche Öl verkaufen und ich hoffe, dass sie dies ändern. In unserer Motorsägenwerkstatt in der Stadt erklären wir den Betreibern, wie sie Öl mit Benzin mischen müssen, um ihre Maschinen länger betreiben zu können. Leider sind viele Betreiber etwas dickköpfig, nehmen trotzdem das falsche Öl und kommen kurz danach mit einer kaputten Motorsäge in die Werkstatt.
Beim Abschied aus Welesi. Im Januar 2009 sehen wir uns wieder...
Hier wurde das Wasser aus einem Fischteich abgelassen und im Schlamm wird nun nach Fischen gesucht. Eine herrliche Beschäftigung für Kinder, die gerne im Schlamm spielen...
Nach getaner Arbeit ist die Begeisterung groß.
So sieht es aus, wenn eine neue Honaihütte gebaut wird. Zunächst werden die Bretter für die Wand in den Boden eingeführt....
Später sieht es dann so aus...
Diese Kaninchenställe sind leider schon alle etwas morsch und es sind auch nur noch wenige Kanninchen vorhanden. Nachdem das älteste Kind des Unternehmers sein Studium abgeschlossen hat, musste dies schliesslich gefeiert werden und für die Prüfungsgebühren und diese Feier hat wurde das gesamte Geld aus dem Verkauf der Kanninchen aufgebraucht.
Hier unterhalte ich mich mit Herrn Urbanus, dem die Kaninchen gehören... Er hat große Pläne für die Zukunft, will viele neue Ställe bauen und wieder mit Schweinezucht anfangen, nachdem seine Schweine alle an Cholera gestorben sind... Na da bin ich ja mal gespannt....
Das ist Yusuf Huby. Er hat vor vielen Jahran eine Töpferwerkstatt in Wamena ins Leben gerufen. Die meisten seiner Mitarbeiter konnte er nicht halten wegen der zu hohen Lohnkosten. Ich habe einige Produkte für einen Souvenirladen in Sentani bestellt. Wenn das gut klappt kann eine kontinuierliche Lieferung sicher helfen, das Geschäft wieder etwas aufleben zu lassen, denn Yusuf macht viele nette Sachen, wie zum Beispiel Kerzenständer, Blumenvasen und Krüge. Leider kann er in seinem selbstgebauten Ofen noch keine richtige Glasur brennen. So läßt die Haltbarkeit der Gefäße halt zu wünschen übrig. Aber immerhin bemüht er sich und entwickelt immer wieder neue kreative Ideen.
Dies wird eine Blumenvase für Kunstblumen... Da die Glasur nicht haltbar ist, kann das Gefäß nicht auf Dauer wasserfest sein.
Hier eine kleine Auswahl seiner Produkte. Yusufs Frau verkauft die Töpfereiprodukte in ihrem Kiosk. Auch sie wuerde gerne an unserem nächsten Buchführungskurs teilnehmen aber sie kann nicht lesen und schreiben. So habe ich mich halt eine Stunde mit ihr ueber ihre Erfahrungen ausgetauscht.
Das ist Yanggup Endama. Er stellt Stühle, Sofas und Tische aus Bambusstangen (rottan) her. Er ist der einzige Papua, den ich kenne, der diese Arbeit tut. Normalerweise beherrschen die Javanesen dieses Handwerk und die Konkurrenz ist groß. Aber Yanggup hat sich bisher immer irgendwie über Wasser gehalten. Es ist eben sein Hobby mit Bambus zu arbeiten, sagt er. Er hat sehr hohe Transportkosten um die Stangen aus dem Dorf in die Stadt zu transportieren, deshalb plant er jetzt, die Produktion in ein Dorf zu verlegen, in dessen Nähe es viel Bambus gibt. Auch er kann sich keine Mitarbeiter leisten, da die Nachfrage nach Rottan-Möbeln wegen der hohen Verkaufspreise (bedingt durch die hohen Transportkosten bei Materiallieferungen) nicht groß genug ist.
Hier stehe ich am Fischteich, den Ruben Lokobal angelegt hat. Neben den Fischteichen sind überall Süßkartoffen angebaut. Er hat 36 solcher Fischteiche, ebenso eine Krabbenzucht. Er will demnächst noch einen kleinen Lafen eröffnen. Das Gebäude steht schon und ist fast fertig. Sein jüngerer Bruder hat schon an einem unserer Buchführungskurse teilgenommen, damit die Ausgaben und Einnahmen von Anfang an auch aufgeschrieben werden können.
Das ist Rony Lokobal. Er hat vor vielen Jahren gelernt, wie man Kloschüsseln baut und seither produziert er für den heimischen Absatzmarkt diese Klosschüsseln (für Stehklos). Er konnte mit dem Erlös bereits die Schulkosten seiner Kinder finanzieren. Sein ältester Sohn hat inzwischen sein Studium abgschlossen und ist zurückgekommen um seinem Vater im Unternehmen mitzuhelfen.
Ronys Frau verkauft Kleidungsstücke, die Rony genäht hat. In einem Nähkurs in der Schule hat er früher mal das Nähen gelernt. Seine Frau kauft in der Stadt billig gebrauchte Hemden auf und er näht daraus Röcke, denn davon gibt es nicht viele auf dem Markt zu erschwinglichen Preisen.
Dies sind einige der von Rony produzierten Klosschüsseln. Da er keinen Ofen hat kann er noch keine qualitativ hochwertige Kloschüsseln mit Glasur anbieten. Aber dennoch kann er sich über zu wenig Absatz nicht beschweren denn die Preise sind erschwinglich. Eine Klosschüssel kostet ca. 12 Euro.
In der Hand halte ich die Pressvorlage aus Holz, um die herum der Lehm gedrückt wird und so die Kloschüsseln geformt werden.
Dies ist Lauren Marin. Er hat eine Ziegenzucht. Leider haben wilde Hunde einige seiner Ziegen getötet. Dennoch will er weitermachen wie bisher. Hilfe braucht er nicht. Auch Buchführung ist ihm viel zu kompliziert. "Dieser moderne Kram ist nichts für mich". Er meint, es ginge besser, wenn er alles alleine macht. Licht braucht er auch nicht. Er lebt mit seiner Familie noch in einer traditionellen Honai-Hütte gleich neben dem Ziegenstall. Die anderen Leute sind eh alle zu faul und wollen nur ständig Geld sagt er... da arbeitet er lieber alleine. Er hat 18 Ziegen. Früher hatte er nach eigenen Aussagen schonmal über 200. Von einem aufstrebenen Unternehmen habe ich nicht viel gesehen... Immerhin steht aber der Stall noch...im Gegensatz zu anderen Unternehmern, die früher einmal finanzielle Starthilfe erhalten haben.
Dies ist die Schreinerwerkstatt von Ruben Hisage. Er stellt Schränke, Tische, Betten und Bänke her. Die Sägespäne vom Hobeln werden in einer Metalltonne aufbewahrt und wenn diese voll ist, wird die Sägespäne verbrannt und zum Kochen genutzt. Man stellt einfach ein Wok oben auf die Tonne. Hier zeigt Ruben mir gerade wie durch ein Loch in der Tonne von der Seite unten das Feuer entzündet wird. Ich staune wieder über die Kreativität der Leute. Wie kann man doch mit einfachen Mitteln überall in der Welt kochen... Genial.
Ruben bildet auch junge Leute in seiner Werkstatt aus. Sie lernen gerade, wie man einen Hobel benutzt.
Asmat-Schnitzereikunst in Merauke. Der stolze Unternehmer.
Motorsägenbetreiber arbeiten unter schwierigen Bedingungen im Urwald. Oft müssen die Maschinen und das Benzin-Öl-gemisch kilomterweit getragen werden, ebenso anschliessend die zurecht gesägten Planken. Man kann nicht einfach irgendeinen Baum fällen. Es muß alles genau abgesprochen sein. Jeder Baum gehört einer bestimmten Familie und man muß zunächst den Preis aushandeln, bevor man mit dem Sägen beginnt.
Die Planken werden mit einer in Ol getränken Schnur abgemessen. Meistens sind sie 4 meter lang und 5x10 cm dick. Oder es werden 2cmx20cmx 4m lange Bretter gesägt. Alles mit der Motorsäge...
So sieht dann der Verkaufsstand aus. Dies hier ist der Verkaufsstand von Isaak Yelipele. Eines dieser Bretter kostet umgerechnet etwa 8 Euro. Das ist viel Geld in Papua. Häuser bauen ist auch hier keine billige Angelegenheit.
und zu Abschluß ein Lichtblick:
Dies ist Charles Asso mit seiner Frau. Er hat 2006 zum ersten mal einen Buchführungskurs besucht, nachdem er von der holländischen Organisation HAPIN eine Starthilfe für sein Kiosk bekommen hatte. Seither ist er der mit Abstand wißbegierigste Unternehmer, den wir in Wamena betreuen. Auf eigene Initiative hin hat er inzwischen ein Kassenbuch, ein Verkaufsbuch, ein Schuldenbuch, Lagerbestandskarten, eine Cash-Flow-Tabelle und macht jeden Monat seine Gewinn-und Verlustabrechnung selbst. Er hat eine Preisliste mit allen Produkten, die es bei ihm zu kaufen gibt und er weiß, dass man bei höheren Einkaufspreisen gelegentlich auch die Verkaufspreise anpassen muß um nicht in die Verlustzone zu kommen. Auch weiß er, daß man immer mal wieder auch neue Produkte ins Sortiment aufnehmen sollte, um die Kunden zu erfreuen. HERRLICH! Jedes Mal, wenn ich Charles besuche, freut er sich total und es dauert nicht lange, dass er mich fragt, ob ich ihm noch dies oder jenes erklären könnte. Mit den Gewinnen aus seinem Kiosk hat er inzwischen bereits das Fundament für einen großen Laden gebaut, in dem er dann auch eine Art Cafetaria anbieten will, denn seine Frau bietet selbstgebackenen Kuchen und gebackenen Bananen an. Dazu gibt es dann frischen Kaffee. Bei Frau Asso habe ich den besten gekochten Mais meines Lebens gegessen. Wunderbar.... Da in der Nähe seines Kiosks ein Regierungsbüro, eine Schule und eine Krankenstation stehen kann sich Charles über zu wenig Nachfrage nicht beklagen. Er ist auch kreativ und das freut mich besonders. Schon mehrmals hat er mit besonderen Tips aus der Praxis meine Unterrichtsmaterialien bereichert. Bei meinem nächsten Besuch werde ich ihm mein neues Buch für Kleinunternehmerberatung schenken. Ich bin gespannt auf seine Reaktion, wenn er es gelesen hat.
(Inzwischen hat er das Buch bekommen und sich riesig darueber gefreut...)