Samstag, der 29. August 2020
Heute hat es den ganzen Tag geregnet. Ein seltenes Phänomen in Papua in der Sommerzeit. Früher hat es immer nur nach Anbruch der Dunkelheit geregnet in den Sommermonaten. Wie gut, dass ich heute kein Training hatte mit der Mädchen-Fussball-Mannschaft. Das wäre ziemlich feucht geworden auf dem Platz, der auch gelegentlich mal überschwemmt ist. In einem unserer Zimmer war dann auch heute die Decke nass, was darauf hindeutet, dass das Dach mal wieder ein Loch hat. Da der Handwerker am Montag ohnehin wieder kommt, um noch andere Reparaturen fertig zu stellen, kann er das dann gleich mit reparieren. Ich bin so froh, dass wir nach 20 Jahren endlich mal einen zuverlässigen Handwerker gefunden haben, der auch richtig gut arbeitet. Er war ja nun über die Corona-Zeit schon mehrere Monate bei uns beschäftigt und so hatten wir immer wieder auch sehr gute und tiefere Gespräche. Er hat kein einfaches Leben gehabt und auch in diesen Monaten ist er oft angespannt und traurig wegen seiner Familiensituation zu Hause. Oft arbeitet er extra bis abends bei uns weil er die ruhige Atmosphäre geniesst. Dann sitzt er zum Schluss noch eine Weile hinter dem Haus und raucht seine Zigaretten, um sich auf den Stress zu Hause vorzubereiten. Demnächst möchte er mit Rainer noch einen besonderen Seelsorgetermin ausmachen. Ich hoffe, er kommt dann zur Ruhe.
Das Homestay bei uns im Haus, wo wir sonst seit fünf Jahren ausländische Touristen und auch viele einheimische Gäste beherbergen ist immer noch geschlossen, da die Corona-Infektionszahlen nach wie vor hoch sind. Aber man merkt so langsam, dass die Bevölkerung immer weniger die Maskenpflicht einhält. Man hat sich so langsam daran gewöhnt, dass das Virum im Umlauf ist und dass man ohnehin kaum etwas dagegen machen kann, wenn sich eben nicht alle diszipliniert verhalten. Und Disziplin ist hier eher noch ein Fremdwort.
Disziplinlosigkeit, Unzuverlässigkeit und Zuspätkommen ist überall im Alltag ein grossen Problem. Das ist auf dem Fussballplatz immer wieder ein Thema, wenn ich den Mädels versuche zu erkläre, dass es auch eine Frage des Respektes ist, wenn man zu einem Training pünktlich erscheint, weil man damit zeigt, dass man die Zeit der Trainerin und der Mitspielerinnen zu schätzen weiß und nicht erwartet, dass alle auf einen warten müssen. Es ist ein langsamer Prozess. Die Mädels haben halt zu Hause nie gelernt, dass man Versprechen auch einhalten sollte. Es gibt einfach zu wenig gute Vorbilder.
Was ich allerdings immer wieder besonders traurig finde ist, dass die Mädchen auf die Frage: "Was kannst du denn besonders gut?" oder "Was magst du an dir?" fast nie eine Antwort geben können. Zu Hause wird bei ihnen über solche Fragen nie nachgedacht. Ich versuche bei jedem Training auch einen Input zu geben, der den Mädchen hilft, ihre Emotionen in den Griff zu bekommen, sich über sich selbst zu freuen, dankbar zu sein, andere zu ermutigen, nicht schlecht über andere zu reden und so weiter. Die Atmosphäre im Team hat sich auch dadurch schon verbessert, dass ich negative Gefühlsausbrüche von Spielerinnen im Team bespreche und ihnen Wege aufzeige, wie man auch andere Möglichkeiten der Kommunikation nutzen kann. Inzwischen trainiere ich schon wieder mit der ganzen Mannschaft. Bei den letzten Trainingseinheiten waren jeweils 16 Mädchen dabei. Manche sind noch nicht nach Jayapura zurückgekehrt, nachdem sie im Lockdown in ihren Dörfern waren.
Morgen ist Sonntag und Rainer bereitet gerade seine Predigt für morgen vor, die er in einer Gemeinde in der Hauptstadt halten wird. Abstandsregeln und Maskenpflicht machen jeden Gottesdienst noch zu einer etwas komischen Veranstaltung. Ich nutze oft die Gelegenheit, den Online-Gottesdienst in einer unserer Heimatgemeinden, dem Christustreff in Marburg, mitzuverfolgen. Mit dem Christustreff sind wir seit meinem Studium in Marburg, das ich dort 1987 begonnen hatte, verbunden. Mit unserer anderen "Heimatgemeinde", derJohannesgemeinde in Giessen, bin ich seit unserem Umzug aus Rutesheim nach Giessen im Jahr 1977 verbunden. DIe Johannesgemeinde hat uns 1996 auch offiziel nach Indonesien ausgesendet. Dort in der Johannesgemeinde ging ich auch schon in die Jungschar. Damals in der Jungschar, kam die Missionarin Ingrid Dein einmal zu Besuch und erzählte von ihrem Einsatz in Peru. Das hat mich damals so fasziniert, dass mich das Thema Mission nicht wieder losgelassen hat. Und nun sind wir selbst aktiv dabei, Menschen in allen unseren Lebensbereichen auf irgendeine Weise zu vermitteln, dass Jesus einen guten Plan für ihr Leben hat. Holistische Mission heisst für mich, Menschen im Alltag über Wort und Tat mit der frohen Botschaft vertraut zu machen, dass Jesus für sie gestorben ist, damit ihnen ihre Schuld vergeben wird, wenn sie an ihn glauben. Dadurch ist ein Zugang zu einem ewigen Leben mit Gott möglich geworden. Aber eben nicht erst nach dem Tod erfahren wir Gottes Gegenwart. Der heilige Geist trägt uns auch in unserem dieseitigen Leben durch alle Krisenzeiten hindurch, gibt uns Weisheit Gutes von Bösem zu unterscheiden, ermutigt und, wenn wir traurig und schwach sind und hilft uns, mit anderen Menschen im Frieden zu leben. Die Liebe und Geborgenheit, die Jesus schenkt ist einfach einmalig und immer wieder ein Balsam in dieser Welt, wo so vieles drunter und drüber geht und Menschen so hart miteinander umgehen. Ich bin dankbar, dass ich eine persönliche Beziehung mit Jesus kennen- und liebengelernt habe. Es gibt nichts besseres! Danke, Jesus!
17. August 2020
Heute ist der indonesische Freiheitstag, der sich zum 75. Mal jährt. Überall werden weiß-rote Flaggen gehisst. Zur selben Zeit gibt es Demonstrationen in Papua, da die Papuas die Unabhängigkeit von Indonesien erreichen möchten. Schon seit vielen Jahren ist das so, aber irgendwie hat sich auch in den letzten 20 Jahren mit speziellen Autonomie - Programmen der Regierung nicht viel verändert. Es kam viel Geld ins Land aber die Papuas sind unzufrieden und fühlen sich betrogen. Rohstoffe aus Papua werden von Indonesien gerne in andere Länder exportiert aber insbesondere bei der Bildung und im medizinischen Sektor gibt es viele Mängel. Es gibt wenige loyale Wortführer in der Papua-Regierung. Das Stammesdenken ist noch sehr stark und so ist es schwer effektiv zusammen zu arbeiten um Ziele zu verfolgen, die für die Allgemeinheit Nutzen bringt. Wir sind gespannt, ob es in diesem Land irgendwann Frieden und Gerechtigkeit für Papua geben wird.
Seit 4 Monaten arbeiten wir von zu Hause - wegen CORONA wurde Ende März alles lahmgelegt und erst so langsam kann man das Haus wieder verlassen - mit Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln, an die sich allerdings kaum jemand hält. Schon gar nicht beim Einkaufen, obwohl dort am Eingang immer jemand mit der "Thermometerpistole" steht, die einem zur Messung der Körpertemperatur vor den Kopf gehalten wird. Schon zweimal wurde mir berichtet, meine Körpertemperatur sei 34,6 Grad. Ich musste kurz lachen... scheinbar sind die Batterien nicht mehr so sehr funktionstüchtig gewesen. Genaus wenig zuverlässig sind die sogenannten "Rapid-Tests", die Auskunft darüber geben sollen ob man Corona-postiv ist, oder nicht.... oder die Ergebnisse sind eben falsch und man hatte den Virus dann doch... nun ja... so ist das eben.
Die "neue Normalität" mit Abstandsregeln und Kontaktverbot ist auf dem Fußballplatz auch schwer zu verwirklichen... und da man sich eh nicht dran halten kann, werden inzwischen sogar auf dem Militärgelände bereits wieder Fußballturniere ganz offiziell ausgetragen um die Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen, die dann auch fröhlich in Massen erscheint, um die Spieler anzufeuern. Ganz offiziell, ohne Abstand, ohne Masken... einfach mal so tun als gäbe es den Virus nicht, hilft scheinbar auch vielen bei der emotionalen Verarbeitung des Geschehens. Viele unklare Todesfälle in Papua in den letzten Wochen - auch viele jungen Menschen und auch uns bekannte Studenten sind dabei - geben einen anderen Eindruck. Bedenklich.
Vor zwei Wochen ist eine meiner ehemaligen Fußballspielerinnen gestorben. Sie wohnte seit ein paar Jahren in Kaimana. Sie hinterläßt drei kleine Kinder. Das jüngste gerade ein Jahr alt. Sie hatte den Jungen "Rainer" genannt... die älteste Tochter heißt "Heidi"... Nun ist Yunike unerwartet und auf mysteriöse Weise gestorben und die Zukunft der Kinder ist unklar. Die Kinder wurden in der Großfamilie verteilt. Ich bekam die Nachricht über Facebook. Sie hatte seit Wochen nicht auf meine Frage geantwortet, wie es ihr geht. Es wird vermutet, dass die Familie ihr das Handy weggenommen hatte. Solche Geschehnisse machen uns sehr traurig.
Rainer hat gestern seine 73. Predigt seit Beginn des Lockdowns auf Band gesprochen und ich habe die Audio-Datei fürs Radio editiert. Die Predigten werden von 5 verschiedenen Radiostationen in Papua ausgestrahlt, zusätzlich werden sie über whatsapp in ganz Indonesien weitergegeben.
Das ist ein Segen.
Morgen habe ich wieder 6 Mädchen zum Fußballtraining eingeladen. Ich hatte ja im März mal wieder eine neue Mannschaft mit jungen Talenten gegründet und nach einem Monat hat uns Corona bereits zum Trainingsstopp gezwungen. Mit einer potentiellen U-15 Nationalspielerinn hatte ich ein paar Wochen lang Individualtraining gemacht und dann so langsam ein paar andere Talente wieder dazu geholt. Abstandsregels zu beachten ist beim Training schon eine komische Sache. Die anderen Mädels, die morgen nicht kommen duerfen, sind dann am Donnerstag dran, damit nicht zu viele auf einmal zusammenkommen. Manche der Mädels hoffen, sich noch für die Frauenfußball-Auswahl Papuas empfehlen zu können, die bei den indonesischen olympischen Spielen antreten wird. Diese Spiele sollten eigentlich im Oktober in Papua stattfinden, wurden aber wegen Corona kurzerhand um ein Jahr verschoben. Aus diesem Grund, werden demnächst noch einmal neue Spielerinnen ausgewählt werden für die Auswahlmannschaft.
Per Zoom Meetings hatte ich in den letzten Wochen Gespräche mit Leuten aus ganz Indonesien über die Planung einen Berufsschule für Fußballtalente, die in Papua gegründet werden soll. Zusätzlich zum hochwertigen Fußballtraining sollen die Schüler und Schülerinnen auch theoretische und praktische Kenntnisse in Landwirtschaft und Tierhaltung bekommen (falls es eben dann doch nicht klappt mit der erhofften Fußball-Profikarriere haben sie dann wenigstens gute "life skills" bekommen, um einen Beruf auszuüben und ihre Familien versorgen zu können. Außerdem sollen sie auch in ihrem Charakter gestärkt werden und lernen, diszipliniert, zuverlässig, verantwortungsbewusst, zielstrebig und motiviert ihr Bestes zu geben. Sei es im Beruf, im Alltag oder auf dem Fußballplatz. Da es eine christliche Schule sein wird, wird auch Wert darauf gelegt, dass die Teenager eine gute Grundlage für ihren Glauben bekommen und eine persönliche Beziehung mit Jesus gewinnen können, die sie dann fröhlich, glaubhaft und überzeugend ausleben können. Wir hoffen, dass die Teenager so ihr Leben gut in den Griff bekommen und zu charakterstarken Vorbildern für andere werden können. Es ist ein interessantes Konzept und ich bin gespannt, ob es klappen wird, Sponsoren dafür zu bekommen. Viel Gebet wird dafür nötig sein. Du kannst auch gerne mit dafür beten.
01. Juli 2020
Waoh, ich muss selber erstmal lesen, was ich in den letzten Jahren alles so geschrieben hatte vor der langen Hompage-Pause. Knapp 7 Jahren liegen zwischen diesem und dem letzten Eintrag unten.... Corona-Home office machts möglich, dass ich jetzt tatsächlich mal ein paar Seiten auf der Homepage editiert habe. Und gerade eben habe ich ein paar Links auf der neu erstellten Linkliste eingefügt, wo man dann zu den Liedern von Rainer auf youtube geleitet wird. Demnächst werde ich eventuell auch noch die Links für die indonesischen Predigten von Rainer anfügen, aber da muss ich erstmal schauen, ob dafür Interesse besteht, da diese Homepage ja eher von deutschsprachigen Lesern genutzt wird. Mal sehen. Also die Links zu den Liedern könnt ihr ja mal ausprobieren. Die meisten Lieder sind allerdings auf Indonesisch, bzw in irgendwelchen indonesischen Stammessprachen gesungen. Trotzdem ein guter Eindruck von Land und Landschaft, denke ich mal. Viel Freude beim Anschauen.
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18. September 2013
So, wer es noch nicht mitgekriegt hat: Wir wohnen jetzt in Malang. Das ist in Ostjava. Jan und Ben gehen dort in die internationale Schule. Rainer und ich machen unseren Dienst in Papua jetzt abwechselnd, so dass immer einer von uns in Malang ist. Man muß halt flexibel sein.
Nachdem ich gerade festgestellt habe, dass ich seit knapp einem Jahr nichts mehr ins Tagebuch geschrieben hatte, habe ich diese Seite jetzt umbenannt. Von "Tagebuch von Heidi" in "Notizen von Heidi". Dann ist es etwas realistischer.
Also momentan habe ich angefangen die homepage wieder mal zu aktualisieren. Der erste Schritt hierfür war es, ein neues Familienfoto auf die HOME-Seite hochzuladen. Die kids haben sich ja nicht gerade wenig verändert im letzten Jahr...also das wird einige ziemlich überrascht haben. Zeit habe ich dafür momentan deshalb, weil ich wegen extremer Rückenschmerzen bzw. einem Hüftschaden kaum laufen kann und deshalb fast den ganzen Tag am Laptop sitze, um wenigstens Onlineseminare zu verfolgen, meinen Unterricht vorzubereiten oder meine Emails zu beantworten. So und nun kommt die homepage dran und ein paar Seiten werden mal überarbeitet. Also schaut mal wieder rein, was sich so tut.
20. November 2012
Wie ihr vielleicht festgestellt hat hat sich inzwischen schon einiges auf der Homepage geändert. Es gibt ein paar neue Seiten (besonders zu Fußballthemen) und ein paar alte sind weg (da nicht mehr aktuell). Die drei letzten Freundesbriefe sind inzwischen lesbar also nicht mehr so chaotisch formatiert. Außderdem gibts einen Bericht über unseren Sieg mit der U-17 Hessenauswahl beim DFB Länderpokal.
Inzwischen trainiere ich übrigens die U-16 Mädchenmannschaft von Blau-Gelb-Marburg... ab Januar betreue ich dann die U-19 Hessenauswahl zusätzlich an einem Tag die Woche... somit wäre dann die ganze Woche wieder mit Fußball zugeknallt... typisch Mama, sagen meine Kinder....
Ich mag halt die Mädels und wenn ich ihnen ein bisschen weiterhelfen kann - spielerisch und charakterlich... dann wäre das einfach genial!
22. September 2012
Es ist kaum zu glauben... seit HEUTE kann ich mal wieder was auf unserer homepage aktualisieren, denn seit fast zwei Jahren funktionierte der Editor nicht und unsere Verbindung in Papua war einfach zu lahm... aber nun bin ich grad in Deutschland und es funktioniert zum ersten mal wieder und so habe ich endlich mal das Familienfoto auf der ersten Seite aktualisiert.. also in den nächsten Tagen werde ich anfangen, mal ein paar der anderen Seiten zu aktualisieren und dann könnt ihr wieder mal öfter reinschauen und auch tatsächlich aktuellere Infos bekommen... Wir sind grad im Heimaturlaub und da ich grad meine Trainerlizenz beim hessischen Fußballverband mache und gefragt wurde, ob ich beim Training der U17 Hessenauswahl mithelfen möchte, werde ich vom 29. September bis 3. Oktober 2012 mit der U17-Hessenauswahl beim Länderpokal in Duisburg sein. Ihr könnt ja mal kräftig anfeuern.
Hallo Ihr Lieben
Heute ist der 07. August 2010. Ich glaube ich sollte das Tagebuch umbenennen in Monatsbuch...so selten wurden meine Eintraege. Es war einfach unglaublich viel los und immer wenn ich mal Zeit gehabt haette war gerade kein Internetanschluss in der Naehe. Momentan arbeite ich an einem amerikanischen Laptop, deshalb gibt es auch keine Umlaute... aber macht ja nichts. Naechste Woche fliegen wir zurueck nach Papua. Es war eine sehr interessante, spannende und auch anstrengende Zeit in Deutschland. Ich kann mich gar nicht erinnern in wie vielen fremden Betten wir geschlafen haben und wie oft wir unsere Erlebnisse in Papua erzaehlt haben. Wir hoffen, dass viele von euch neu ermutigt werden konnten, unsere Arbeit in Papua zu unterstuetzen. Sowohl im Gebet als auch finanziell. Ohne diese Unterstuetzung koennen wir unseren Dienst in Papua eben nicht tun und somit koennt ihr mit euer Spende fuer unsere Arbeit auch ein wenig zur Entwicklungshilfe in Sachen Gemeindeschulung, Wirtschaftsberatung und Jugendsportfoerderung in diesem Land beitragen. Wir sind super froh, dass wir mit der VDM wieder ausreisen koennen und haben das Gefuehl, dass wir bei der VDM total gut reinpassen. Wir wurden ganz lieb aufgenommen und uns wurde bei vielen organisatorischen Fragen viel geholfen. Ein ganz lieber Dank ans Heimatbuero nach Bassum. Ihr seid ein Super Team. Auch moechten wir nochmal ganz herzlich Danke sagen an alle im CFI-Buero in Stuttgart, die uns in den letzten Jahren immer wieder mit Rat und Tat unterstuetzt haben. Wir freuen uns, dass wir auch bald ueber Co-Workers einen neuen Lernhelfer fuer Benjamins Schulunterricht bekommen. Wir freuen uns auf dich, Christoph! Am 12. August (Donnerstag naechste Woche) fliegen wir zurueck nach Papua. Bitte betet fuer uns, dass wir einen guten Anfang dort haben, denn es warten schon viele Dienste auf uns... und ehrlich gesagt haben wir im "Heimaturlaub" nicht wirklich Urlaub gehabt. Die Bezeichnung Urlaub spricht ja dafuer, dass man sich erholt, aber wer schonmal 24mal in zwei Monaten seinen Koffer ein- und wieder ausgepackt hat und mit drei Kindern mehrere tausend Kilometer auf deutschen Strassen unterwegs war, der weiss, dass Urlaub etwas anderes ist. Dennoch war es toll, viele Freunde, Unterstuetzer und Verwandte zu sehen. Wir brauchen jetzt aber ganz neue Kraft fuer die kommende Zeit und bitten euch um eure Gebetsunterstuetzung. Bis bald mal wieder...ciao! Und ich hoffe, dass die Internetverbindung in Papua endlich mal zulaesst, dass ich auch gelegentlich mal was auf der homepage aendern kann... Wer von euch unseren Freundesbrief per Email bekommen moechte, moege sich bitte per Email bei mir melden (
heidi_scheunemann@yahoo.de) und mir das sagen. Wir freuen uns auch sehr wenn du unsere Arbeit gut findet und dich mit dafuer einsetzen moechtest, dass wir unsere Dienste weiterfuehren koennen und dafuer bereit bist, mal auf ein Pizzaessen oder einen Kinobesuch zu verzichten und das gesparte Geld auf unser Spendenkonte zu ueberweisen. Herzlichen Dank
Die neue Kontoverbindung ist ab sofort
VDM e.V.
Volksbank Stuhr
BLZ 291 676 24
Kto.-Nr. 12 577 600
Vermerk: Fam. Rainer Scheunemann, Papua (Bitte den vollstaendigen Vermerk
so angeben, denn es gibt auch noch eine andere Familie Scheunemann bei der VDM)
Fuer Spenden aus dem Ausland:
Volksbank Stuhr
BIC: GENODEF1SHR
IBAN: DE33 2916 7624 0012 5776 00
(Am Jahresende bekommt jeder Spender von der VDM eine Spendenquittung fuer die Anrechnung bei der Steuererklaerung zugeschickt. Daher bitte bei der Ueberweisung auch die Postanschrift angeben. Herzlichen Dank)
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So, heute ist der 20. Juni 2010 und jetzt sind wir grad in Deutschland...d.h. eigentlich momentan noch bis Donnersstag in der Schweiz... und so kann ich mal wieder kurz unterwegs was auf der homepage machen...ist doch super. In Papua komme ich gar nicht mehr auf die homepage, um was zu ändern, weil das Internet nicht schnell genug ist. Jetzt habe ich gerade die Seite Mädchenfussballclub Persipura U-18 aktualisiert. Schau mal rein.
Nächste Woche sind wir noch in Stuttgart und dann in Marburg beim Christustreff. Wer uns mal treffen will kann sich ja per Email mal melden (heidi_scheunemann@yahoo.de). Wir sind noch bis 11. August in Deutschland, auf der Suche nach einer neuen aussendenden Organisation, damit wir unsere Arbeit in Papua weiterführen können. Wir brauchen dafür noch Leute, die unsere Arbeit wichtig finden und dafür auch gerne etwas ausgeben wollen... denn sonst klappt es nicht und wir müssen nach Deutschland zurück. Wenn du also Interesse hast, mehr zu erfahren, melde dich einfach per Email... Liebe Grüsse
Heidi
jetzt ist der neue Freundesbrief von November 2009 hochgeladen und auch lesbar.... zunächst war er etwas seltsam formatiert... Schau mal rein....
Freitag, den 30.10.2009
Dass ich gerade mal eine ganz gute Internetverbindung habe liegt daran, dass ich gerade in Jakarta bin, wo ich am besten Weiterbildungsseminar meines Lebens teilnehme. Es ist für Kleinunternehmerberater und es geht um „personal viability“, was viele verschiedene Aspekte verbindet, wie zum Beispiel Integrität im Berufsleben und wie man eine ganze Gesellschaft verändern kann, wenn man beim einzelnen Menschen (zunächst mal bei sich selbst) anfängt, Fehler zu erkennen und offen für Veränderung zu sein. Es geht darum, Fehler zu erkennen und anzugehen, realistische und optimistische Ziele zu setzen, nicht abzuwarten oder auf fremde Hilfe zu warten, nicht andere zu beschuldigen wenn etwas nicht klappt, sondern vorhandene Ressourcen besser zu nutzen, positiv zu denken und Projekte in Eigenverantwortung selbst in Angriff zu nehmen. Think BIG start SMALL ist das Prinzip! Eine ganze Menge werde ich von diesem Seminar mit nach Papua zurücknehmen können und ich werde dann dort auch solche Seminare machen und in Form von kleinen Unternehmensgründungen werden wir als Gruppe versuchen, den Papuas, die wir betreuen, zu helfen, sich selbst helfen zu können. Ich freue mich schon darauf.
Freitag, den 23.10.2009
Das Fußballturnier ging heute zu Ende. Es war ein herrliches Finale. Spannend bis zum Ende und zum Schluß gab es sogar ein Elfmeterschießen. Wir hatten ca. 1000 Zuschauer, was für ein Mädchenturnier überwältigend ist. Aber am besten war, dass es eine super Atmosphäre gab. Alle haben sich gefreut und dann war ja auch gleich die Siegerehrung und alle waren noch mehr begeistert, denn es gab viele Fußbälle als Geschenke. Dazu große Pokale und Trainingsbücher für die Trainer einiger Mannschaften. Viele Lehrer der teilnehmenden Schulen haben uns ihren Dank ausgesprochen, denn es war wohl zum ersten Mal überhaupt, dass ein Turnier zwischen Mädchenfußballmannschaften in der Stadt Jayapura organisiert wurde. Wir haben 27 Mädchen ausgewählt, die zu einem 6-monatigen Training eingeladen werden. Eigentlich würden wir gerne eine Fußballschule für Mädchen starten, aber da wir noch nicht wissen, was nächstes Jahr mit uns passieren wird können wir das noch nicht tun. Wir wurden von Deutschland aus gebeten, mal wieder ein Jahr in Deutschland zu verbringen, um den Anschluß nicht zu verlieren…aber unser Herz schlägt einfach hier in Papua…da ist das nicht so einfach, die richtige Entscheidung für die Zukunft zu treffen.
Freitag, den 09.10.2009
Heute morgen haben wir den Fußballplatz vermessen, so dass wir zwei gleich große Kleinfelder mit 70 x 40 meter machen können. Die Linien werden mit Sägespäne gemacht. Dabei sind wir von einem kurzen aber heftigen Tropenregen überrascht worden.
Nachmittags war wieder Volleyball in der internationalen Schule. Ich bin mit Helen hingefahren um Julia zuzuschauen. Es war ein Oberstufenturnier, deshalb hatte Jan kein Spiel heute. Ich wurde gefragt, ob ich nächsten Donnerstag bei dem Spiel zwischen Müttern und Highschoolern mitspielen will. Hoffentlich blamieren wir uns da nicht so sehr, denn die Mädels spielen eigentlich inzischen schon recht gut und nicht mehr so hektisch wie bei den ersten Spielen.
Donnerstag, den 08.10.2009
Habe die restlichen Unterlagen für das Mädchenfußballturnier fertiggestellt. Der Turnierplan mit 16 Schulmannschaften steht und das Turnier wird von Samstag, den 10. Oktober bis Freitag den 23. Oktober gehen. Hoffentlich gibt es keine Regengüsse, denn wir haben wenig Spielraum für Verschiebungen, da ich am 24. Oktober zu einem Kleinunternehmertraining nach Jakarta fliege (vorausgesetzt, dass ich einen Flug kriege und es klappt mit der Anmeldung, denn es kann nicht jeder mitmachen, der will, sondern es gibt eine Selektion).
Elly und Minyius haben vorhin noch die Anzeigetafel gebastelt, die 2 x 2 meter groß ist. Man muß immer kreativ sein hier in Papua, aber nach all den Turnieren, die wir schon veranstaltet haben hat man doch schon auch ein wenig Routine und das ist gut so. Da immer zwei Spiele gleichzeitig stattfinden, ist es gut, wenn die Mannschaften vorher schon einen kleinen Einblick davon haben, was passieren wird, sonst hat man ständig irgendwelche Fragenvon Spielern zu beantworten, die nicht wissen wo und wann sie spielen, weil sie den Spielplan nicht lesen.
Nachmittags war ich kurz beim Fußballplatz, um Benjamin beim Training zuzuschauen. Der Trainer macht es es voll langweilig. Kein Wunder, dass Benjamin keine Lust hat, hinzugehen. Hatte mich schon gewundert, denn eigentlich ist Ben ja total Fußballbegeistert. Da sind also 70 Kinder mit zwei Trainern aber die kriegen es nicht geregelt, die Kindern besser aufzuteilen, damit man effektives Training machen kann. Das ist echt schade. Leider sind die Trainer nicht sehr kritikfähig, sondern schnell beleidigt, wenn man ihnen einen Tip gibt. Da muß man gut aufpassen, was man wie sagt.
Ein Papua-Lehrer kam abends vorbei um sich mein Unterrichtsmaterial zu kopieren, das ich bei dem workshop für Kleinunternehmer am letzten Samstag benutzt habe. Er war so begeistert, dass er es auch bei seinem Unterricht bei verschiedenen Schulen einsetzen will. Das ist ja prima.
Mittwoch, den 07.10.2009
Ich bin gerade dabei einen Themenplan zu machen, so dass die Kleinunternehmer, die Beratung suchen aus ca 70 Themen auswählen können, wo ihnen der Schuh drückt und was für eine Beratung sie benötigen. Diese Selektion hilft dann, dass man schneller zur Quelle des Problems findet.
Nachmittags war ich 4 Stunden mit Helen beim Einkaufen, um Geburtstagsgeschenke für Julia zu suchen. Ein paar Sachen haben wir auch gefunden. Zum Schluß sind wir Pizzaessen gegangen, um uns etwas zu erholen. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Dienstag, den 06.10.2009
Habe alle möglichen Unterlagen für das Fußballtunier gemacht sowie längst fällige Emails geschrieben bzw. beantwortet. Saß wieder wie so oft bis nach Mitternacht am Computer. Oft habe ich deshalb Rückenschmerzen. Aber ich hoffe, dass wenn wir mit dem Training für die Mädchenmannschaft anfangen, dass ich dann wieder etwas in Form komme, denn da werde ich schon etwas ins Schwitzen kommen. Ich freue mich aber total drauf und hoffe wirklich, dass wir bei dem Turnier eine gute Auswahlmannschaft zusammentrommeln können, die dann auch noch hoch motiviert ist.
Montag, den 05.10.2009
Heute nachmittag war technical meeting für das Fußballturnier. Natürlich kamen alle mal wieder über eine halb Stunde zu spät. Katastrophal. Na ja, ich hoffe, dass sich das bei den Spielen nachher verbessern wird, denn sonst schaffen wir es nicht vor Einbruch der Dunkelheit (etwa um 18 Uhr herum) 4 Spiele zu absolvieren. Froh sind wir darüber, dass sich einige Mannschaften angemeldet haben und manche sogar von 20-30 km Entfernung kommen. Das ist nicht ganz selbstverständlich, denn der Transport der Spieler muß ja auch irgendwie organisiert werden und die meisten Leute haben ja kein Privatauto. Also muß man öffentliche Verkehrsmittel nutzen und die Kosten ja auch Geld, das aber keiner ausgeben will. Ich bin mal gespannt, wie das die Mannschaften nachher in den Griff kriegen. Birte war abends mit Chorny da. Birte ist aus Bremen und macht gerade eine Asientour. Sie übernachtet bis morgen bei uns, weil sie nicht wußte wo sie hin soll und wir es ihr angeboten haben. Sie hatte einen schönen Tag in Jayapura und was ganz erfüllt, von all den Eindrücken.
Sonntag, den 04.10.2009
Morgens hat Franz gepredigt. Es ging über das Thema Seeligpreisungen. Ich hatte noch tierisch Rückenschmerzen und blieb heute öfter mal sitzen bei den Liedern, obwohl ich eigentlich lieber aufgestanden wäre, wie die meisten anderen. Es ist einfach immer eine so schöne Atmosphäre bei Pokem im Gottesdienst. Das ist so toll. Uns allen gefällt der Gottesdienst dort sehr. Isolde war auch wieder mit und ich habe ihr übersetzt. Dannach sind wir mit unserer amerikanischen Nachbarsfamilie zu Yougwa ins Fischrestaurant am See gagangen. Helen hats dort auch gut gefallen. Rainer kam aus Biak zurück und so ist er abends mit Helen zum Fußball spielen gefahren. Ich wollte meinen Rücken schonen und habe stattdessen mit Isolde und ihrem Besuch Angela auf der Terasse bei Isolde ein bisschen geschwätzt und anschließend mit Isolde noch einen Film geguckt. War auch mal ganz entspannend.
Samstag, den 03.10.2009
Heute war mein workshop in der Gemeinde Pokem in Sentani. Von 8.30 bis 16.30 habe ich unterrichtet, wie man ein Kleinunternehmen erfolgreich führen kann. Ich habe dazu auch eine Powerpointpräsentation benutzt und zwischendurch mal Gruppenarbeiten gemacht. Da mehr Leute kamen als erwartet reichte aber das von der Gemeinde vorbereitete Essen nicht aus und auch das Trinkwasser ging schnell zur Neige. Um so erstaunlicher, dass fast alle bis zur letzten Minute dablieben, obwohl es sehr anstrengend war. Die Ressonanz war überwältigend. Alle waren begeistert und sagten dies auch deutlich. Sicher werde ich bald mit dem einen oder anderen nochmal persönliche Beratungsgespräche führen. Viele wollen jetzt mal versuchen, ein Kassenbuch zu führen. Ich bin mal gespannt, wie es wird. Als ich nach Hause kam, was ich so platt, dass ich mich gleich erstmal zwei Stunden hingelegt habe. Abends bin ich dann nochmal aufgestanden aber ich habe deutlich gespürt, wie sehr ich all meine Energie in dieses Seminar hineingelegt hatte. Da mit den ganzen Vormittag eine Klimaanlage in den Rücken geblasen hat, hatte ich dann abends wieder einen Hexenschuß. Ich bin kaum aus dem Auto rausgekommen vor Schmerzen. Julia und Jan haben mich abends noch abwechselnd massiert und dann ging es einigermaßen.
Freitag, den 02.10.2009
Wieder mal typisch indonesisch. Morgens um halb 9 kam ein Anruf, dass wir um halb 2 alle in der Immigrationsbehörde in Jayapura sein sollen, um Fingerabdrücke abzugeben und um Fotos zu machen.
Da Julia und Jan in Sentani in der Schule waren (was die entgegengesetze Richtung zu Jayapura von unserem Wohnort aus ist) mußte ich sie also aus dem Unterricht rausholen lassen. Sie sind mit dem öffentlichen Verkehr dann nach Hause gekommen und nach ein paar Pfannkuchen zur Stärkung gings dann nach Jayapura. Auch Helen und Benjamin mußten mit. Dort im Büro angekommen durften wir dann wie übliche über eine Stunde warten, bis endlich der für uns zuständige Mensch auftauchte, der dann ganz gemächlich ein paar Fotos von uns gemacht hat. Witzig ist es immer, dass wir jedes Jahr erneut Fingerabdrücke abgeben müssen, obwohl unsere Fingerabdrücke schon längst im Computer drin sind. Das ist alles nur Schikane und damit man halt etwas mehr bezahlen muß. Viele Ausländer und vor allem Missionare, die tief im Urwald leben, müssen deshalb extra an die Küste kommen und allein schon an Transportkosten Unmengen von Geld bezahlen. Es ist eine der Regelungen hier in Papua, die einen echt nerven.
Nachdem wir dann fertig waren mußten wir sofort wieder nach Sentani fahren, wo Jan und Julia ein Schulturnier in Volleyball hatten. Jan kam gerade noch rechtzeitig an. Seine Mannschaft war gerade beim Warmspielen. Julia ist momentan die beste Spielerin der Schule, da sie ja früher schon 3 Jahre bei mir im Training war. Das macht sich jetzt bezahlt. Es ist schöln für Julia, dass alle sich so freuen, wenn sie mitspielt. Jan spielt ja in diesem Jahr zum ersten Mal Volleyball in einer richtigen Mannschaft. Ich bin sehr stolz auf ihn, dass er dass gemacht hat, denn früher wollte er immer kein Volleyball spielen. Er hat sich sehr gut gemacht aber spielt leider mit kleineren Jungs zusammen, die Angst vor dem Ball haben. Da ist es manchmal echt frustrierend für ihn und er tut mir richtig leid.
Donnerstag, den 01.10.2009
Heute morgend habe ich Rainer zum Flughafen gefahren. Er hat in Biak Dienste bis Sonntag. Danach habe ich 10 Stunden am Schreibtisch gesessen, um meine Power-Point-Präsentation vorzubereiten, die ich am Samstag machen will. Dannach hat mir echt der Kopf gedröhnt aber ich war froh, als ich fertig war und vor allem dass es meiner Ansicht nach ganz gut gelungen ist. Es ist ja immer wichtig interessante Fotos mit kurzem prägnantem Text zu versehen und ein paar anschauliche Bilder zu nutzen, um den Unterricht etwas aufzulockern. Auch habe ich das restliche Material zusammengestellt und bin wirklich gut vorbereitet. Ich freue mich total auf das Seminar und hoffe, dass viele motivierte Leute kommen. Jim Yost, in dessen Gemeinde das Seminar stattfinden wird, kam vorhin vorbei und meinte, dass er leider nicht kommen kann, da er kurzfristig nach Sumatra fliegt, um dort bei der Katastrophenhilfe im Erdbebengebiet mitzuhelfen, wo es inzwischen schon mehr als 600 Todesopfer gibt. Echt traurig, diese ständigen Naturkatastrophen.
Mittwoch, den 30.09.2009
Habe Dateien in meinem Computer sortiert sowie Material überarbeitet um es verständlicher zu machen. Isolde kam vorbei zum quatschen. Auch Felix Berlin, der gerne ein Training für Papuas anbieten möchte, wie man Solarlampen repariert, kommt immer zwischendurch mal wieder vorbei und berichtet, wie die Fortschritte so sind. Morgen muss er erst mal ausreisen, um ein neues Visum beantragen zu können. Ich bin mal gespannt, wie es mit unseren Visageschichten weitergeht. Die Regularien ändern sich ja jedes Jahr und ohnehin muss man immer mehr bezahlen, als eigentlich vorgesehen war… Der sogenannte Bonus für diejenigen, die dann arbeiten müssen, indem sie ihre Unterschrift auf den Visaantrag setzen. Jim Yost kam vorbei und wir haben geplaudert über Möglichkeiten, wie wir den papua-Unternehmern besser helfen können. Habe angeboten am Samstag nächster Woche ein Ganz-Tages-Seminar in seiner Gemeinde zu machen. Er war ziemlich begeistert und will so ca. 50 Leute dazu einladen.
Dienstag, den 29.09.2009
Heute war der zweite Tag von Idul Fitri, den Feiertagen nach dem Abschluß des moslemischen Fastenmonats. Da gehen immer alle zu ihren Verwandten und jeder entschuldigt sich bei jedem und alle essen zusammen. Julia und Jan hatten noch Schulfrei und haben bei uns gefaulenzt. Ich habe sie nachmittags nach Hause gefahren, nachdem ich zunächst ein Seminar in der Petrus-Gemeinde gehalten habe. Ich wurde eingeladen über das Thema: „Wie gestalte ich einen erfolgreichen Kindergottesdienst“ zu reden. Es war ziemlich gut. Ich hatte mich auch gut vorbereitet und habe dann auch Material zum weiterdenken verteilt. Es gab in der Pause auch gute Diskussionen. Ansonsten mag ich es allerdings nicht so gerne, in so großen Kirchen einen Vortrag zu halten, denn das Soundsystem in den großen Kirchen ist oft nicht so gut und es hallt. Ich mag lieber kleinere Zusammenkünfte, wo man gut diskutieren kann und gar kein Mikro braucht. Es war aber trotzdem gut und die Leute haben sich gefreut. Hab mich abends noch länger mit Elly unterhalten darüber, was er nach seinem Studium machen will. Er wohnt ja jetzt schon 5 Jahre bei uns…eine lange Zeit. In einem Jahr ist er fertig mit dem Studium und kann sich dann als Sportlehrer bewerben. Er hat seine Sache bis jetzt recht gut gemacht. Vielleicht will er auch mal ein Kios in Wamena aufmachen…so ganz nebenbei. Er will unbedingt zu dem Seminar für Kleinunternehmer mitkommen, wenn ich das nächste Mal eines halte.
Montag, den 28.09.2009
Rainer war in Serui zum Unterricht und kommt heute abend mit dem Schiff zurück. Heute ist der erste Tag von Idul Fitri, dem Ende des Fastenmonats Ramadan, das heißt das Schiff wird brechend voll sein. Prompt kam auch gleich eine sms von Rainer, dass er vier Stunden Verspätung haben wird. Ich wollte eigentlich mit Helen nach Jayapura fahren, um ihn abzuholen, aber da nun alles so unsicher ist, kommt er einfach mit dem Taxi heim, denn es wird ein totales Chaos am Hafen geben, wenn das Schiff erst so spät abends kommt.
Samstag, den 05.09.2009
Auf Jans Wunsch hin sind wir alle zusammen mit einigen Kindern und Joel aus dem Wohnheim heute zum Harlem-Strand gefahren. Zuerst eine Stunde mit dem Auto und dann mit dem Boot noch 20 Minuten bis zu diesem von uns allen sehr begehrten „Paradiesstrand“. Man kommt sich vor wie auf einer einsamen Südseeinsel. Herrlich. Auch ein kleiner Süßwasserteich liegt direkt hinter dem Strand, so daß man nach dem Bad im Merr sich den Sand in diesem Teich abwaschen kann und man sich gelich wieder ganz frisch fühlt. Es war tolles Wetter und allen hat es viel Spaß gemacht. Andreas Tometten hat Kunststücke an einem Seil gezeigt, das von einer Palme hing. Sogar Benjamin und Yateus haben sich getraut mit dem Seil von der Palme ins Meer zu schwingen und sich dort fallen zu lassen. Ich habe mich nicht getraut, da es gerade Ebbe war und das Wasser nicht sehr tief war…. Und die Jungs sind immerhin 10 Meter weit von der Palme am Strand in Richtung Meer geschwungen und dann aus ca. 2-3 Metern Höhe über dem Wasser abgesprungen. Vielleicht probiere ich es ein andermal, wenn mal wieder Flut ist. Andreas hat es jedenfalls großen Spaß gemacht und er hat sogar Piruetten am Seil gedreht und hat mal einen Salto gemacht. Da bin ich aber froh, dass das die kleinen Jungs nicht nachgemacht haben. Es sah nicht ganz ungefährlich aus… eben bei einer Wassertiefe an der Absprungstelle von schätzungsweise gerade mal 1,20m. Gut dass er immer mit den Füßen aufkam.
Mittwoch, den 02.09.2009
Heute war Jans Geburtstag. Da er ja Schule bis nachmittags hatte und dann gleich anschließend Training sind wir erst um 5 Uhr hingefahren. Ibu Marice hatte superleckere Donats gebacken. Ich habe 14 auf ein Tablett gelegt, Schokoguss drübergestrichen und auf jeden Donat eine Kerze und ein paar Smarties gepackt. Dann habe ich in seinem Zimmer im Wohnheim den Geburtstagstisch vorbereitet. Besonders gut hat ihm die Fotowand gefallen, die ich in mehreren Stunden Arbeit für ihn angefertigt hatte. Davon hat er dann ja auch länger was. Es sah toll aus, als wir das Zimmer verdunkelt haben und alle Kerzen auf den Donats brannten, während Rainer das Lied "Lobe den Herren, den mächtigen König“ sang. Eine Tradition in unserer Familie… Immer wenn das Geburtstagskind den Raum betritt, wird dieses Lied angestimmt. Wir sind Gott dankbar dafür, dass alle unsere Kinder so gesund aufwachsen konnten. Das ist ja in Papua nicht selbstverständlich.
Da wir auch noch Donats für die anderen kids im Wohnheim mitgebracht haben, waren alle begeistert. Kaum zu glauben, dass mein ehemals kleiner Jan jetzt schon so ein riesiger Kerl geworden ist und bald auch größer als ich sein wird. Ich glaube er ist jetzt schon 1,74 m oder so groß. Danach sind wir noch auf Wunsch von Ja alle zusammen zum Pizzaessen zu Papa Ron´s gegangen, der Pizzeria, die es erst seit einem Jahr in Papua gibt und die uns besser schmeckt als Pizza Hut.
Mittwoch, den 12. August 2009
Erster Schultag für Julia und Jan in der internationalen Schule. Ein bisschen mulmit zumute war mir ja schon. Ob es ihnen wohl gefallen wird? Dann nachmittags der erlösende Anruf von beiden. Alles super. Sie freuen sich total und haben alles gut verstanden. Da ja der Unterricht in englisch ist, wird es schon eine ziemliche Umstellung für Julia und Jan sein. Aber sie freuen sich so sehr, dass sie nun mit so vielen anderen Jungen und Mädchen gemeinsam Unterricht haben können und nicht mehr nur alleine, wie zuvor in der Fernschule. Besonders Jan hatte sich riesig auf den Klassenunterricht gefreut. Julia kam ja im Fernunterricht eigentlich immer gut zurecht aber nun freut sie sich doch auch sehr auf die neue Herausforderung. Ich bin total froh, dass beide sich schon nach einem Tag so wohl fühlen. Andere Kinder im Wohnheim haben da noch richtig Heimweh und manche haben schon einige Tränen vergossen. Das ist bei Julia und Jan ganz anders, weil wir ja nicht aus der Welt sind. Wenn sie uns brauchen sind wir ja da…das Wohnheim ist ja nicht eine Ewigkeit von uns entfernt. Vom Wohnheim bis zur Schule sind es 2 Minuten zu Fuß, was Jan sehr entgegen kommt, denn so muß er morgens nicht so früh aufstehen…
Dienstag, den 11. August 2009
Heute habe ich Julia und Jan in ihr neues Zuhause nach Sentani gebracht. Die Herbergseltern von jan heißen Joel und Elaine Houten und sind aus Minnesota. Ein sehr nettes Ehepaar mit einem 8 Monate alten Mädchen, das Esther heisst. Jan kennt schon fast alle der andern Kinder mit denen er im Wohnheim zusammen sein wird. Von daher wird das für ihn total schön werden. Er hat sich auch schon lange darauf gefreut, endlich in der internationalen Schule in einem Klassenverband unterrichtet zu werden. Ich bin gespannt, wie es laufen wird.
Julia ist im anderen Wohnheim bei Rachel und Garth Ericksen. Garth ist auch der Trainer von der Jungen Volleyballmannschaft, in der Jan spielen wird. Ich freue mich, dass Jan dort mitspielen will, denn bisher war Volleyball ja nicht unbedingt sein Lieblingssport. Schon eher Fußball und Basketball. Aber das kommt dann ja auch noch im Laufe es Semesters.
Montag, den 10. August 2009
Papua hat uns wieder. Was für ein herrliches Gefühl, als wir mit dem Flieger über dem Sentanisee dahinschwebten und kurz danach in Sentani aufsetzten. Es war wie ein nach Hause kommen. Benjamin konnte es gar nicht erwarten endlich Yateus wiederzusehen. Kaum waren wir zu Hause waren sie wie eh und je ein Herz und eine Seele und kaum voneinander zu trennen.
Ich habe mich erstmal hingelegt, denn ich hatte nachts nicht allzuviel schlafen können. Die Kinder waren aber viele zu sehr damit beschäftigt, ihre alten Freude zu treffen. Da war an Schlaf nicht zu denken.
Sonntag, den 19. Juli 2009
Wir sind gerade auf großer Deutschlandtour. Ständig Koffer packen, Stunden im Auto verbringen und von unseren Einsätzen erzählen etc. Es ist toll, alte Freunde zu treffen und neue zu gewinnen.... so langsam freuen wir uns wieder auf zu Hause...(auf Papua). Am 3. August fliegen wir wieder zurück. Nächsten Mittwoch (22. Juli) machen wir noch einen Vortrag in Hamburg, am 28. Juli beim ERF, am 29. Juli in Giessen und dann gehts zurück nach Papua. Demnächst muß ich wohl mal ein bisschen mehr erzählen, was wir so in Deutschland erlebt haben... Momentan sieht es so aus, dass wir nächstes Jahr wieder nach Deutschland kommen müssen, da wir nur noch ein Jahr Verlängerung bekommen haben... echt schade... aber mal sehen. Wir würden gerne noch weiter in Papua arbeiten, zumindest wünschen sich das unsere einheimischen Mitarbeiter. Es gibt noch so viel zu tun. Arbeitsbereiche, die uns momentan besonders auf dem Herzen liegen sind die Neugründung von Abendbibelschulklassen in verschiedenen Gemeinden (es gibt viele Anfragen), die Ausweitung der Kleinunternehmerberatung im Hochland durch praktische Projekte, die Strassenkinderarbeit und die Kinder- und Jugendfußballarbeit. Wir würden gerne eine neue Mädchenauswahlmannschaft aufbauen... aber in nur einem Jahr wird das schwer. Wir gehen aber eigentlich davon aus, dass wir noch länger in Papua bleiben werden...wissen aber noch nicht wie und mit welcher Organisation... Gott wird es wissen und das muß uns momentan genügen. Schließlich ist er derjenige, der immer am besten Bescheid weiß, was gut für uns ist.
Montag, den 9. März
So ein Fussballturnier ist mit mehr Arbeit verbunden als man so denkt. Man muß nicht nur gleichzeitig zwei Plätze überblicken und immer wissen wer gerade auf welchem Platz ein Tor geschossen hat, um es auch in die richtige Liste einzutragen, sonder man muß auch darauf achten, dass die Trainier nicht mal wieder gefälschte Geburtsurkunden anbringen, damit sie mit älteren Spielern größere Chancen haben. Da viele Kinder aus dem Hochland gar nicht wissen, wann sie geboren sind, ist das schon manchmal ein Problem. Da frage ich doch heute diesen Jungen, wann er geboren ist und er sagt glatt: Keine Ahnung. Na prima. Da er in einem Dorf geboren wurde, wo auch keine Geburtsurkunden ausgestellt werden ist es meistens so, dass dann, wenn das Kind in die Schule kommt, irgendein Schulleiter sich das Kind anschaut und sagt, du siehst aus als wärst du 8 Jahre alt. Na dann schreiben wir doch mal irgendein Datum auf für dieses Geburtsjahr. So, und das ist dann das Geburtsdatum des Kindes. Rainer ist immer schon froh, wenn keine Betrunkenen zum Platz kommen, die Trainer keinen Aufstand machen und die Zuschauer die Spieler nicht zu brutalen Fouls ermuntern. Da wir das Kinderturnier jetzt schon zum 7. Mal machen, hat sich langsam herumgesprochen, dass ich beim Kontrollieren der Geburtsurkunden etwas strenger bin als bei anderen Turnieren. Und schau mal einer an… beim diesjährigen Turnier hatte ich „erst“ ca. 6 gefälschte Urkunden… sonst waren es schon mehr als 20 bei einem Turnier. Die Kinder tun alles dafür, Fußball spielen zu können. Und wenn das bedeutet, dass sie ihre Originalurkunden fälschen… manchmal etwas peinlich, wenn sie dafür Tipp-Ex benutzen und dann das Geburtsjahr von Hand an die Stelle schreiben, wo vorher eine völlig andere Handschrift zu erkennen war.
Generell muß man sagen, dass die Kinder unglaublich viel Spaß haben und dass man deutlich sieht, welche Mannschaften regelmäßig trainieren. Ich bin mal gespannt, wie es morgen weitergeht.
Sonntag, den 8. März
Super Gottesdienst heute morgen. Der Gemeindeleiter kam vor dem Gottesdienst freudestrahlend auf mich zu und sagte mir, dass alle schon ganz aufgeregt sind, weil doch nächste Woche Rainer bei ihnen in der Gemeinde predigen wird. Echt witzig und auch ermutigend. Heute hat Rainer in einer anderen Gemeinde gepredigt. Wir gehen mit den Kindern aber seit einigen Monaten immer in die gleiche Gemeinde. Dort ist eine super Atmosphäre, lebendig, erfrischend, gute Lehre. Einfach klasse. Man freut sich schon die ganze Woche drauf, endlich wieder in den Gottesdienst gehen zu können am Sonntag. Ich muß gestehen, dass ich dieses Gefühl bei anderen Gemeinden noch nie so empfunden habe. Ich danke Gott, dass es hier so toll ist in dieser Gemeinde… in die übrigens auch ganz viele Strassenkinder kommen und wo sich jede Woche junge Menschen für ein Leben mit Jesus entscheiden. Einfach klasse.
Der Trainer der Erstligamannschaft Persipura Jayapura, dem ich letzte Woche auf facebook geschrieben hatte, ob er bei unserem Kinderturnier mal mit ein paar Profispielern vorbeikommen könnte, um die Kids zu motivieren hat mir doch tatsächlich zurückgeschrieben, dass er das gerne tun würde. Yeah! Das wird ein Spaß werden. Habe ihn gebeten beim Finale zu erscheinen. Dann kann er mit ein paar Spielern die Pokale und Bälle überreichen, die wir für die Kinder vorbereitet haben.
Abends sind Rainer und ich mit Jan zum Fußball spielen in die Sporthalle der internationalen Schule gefahren. Futsal spielen wir dort jeden Sonntag abend…na ja, wenn wir halt da sind und Zeit haben…
Samstag, den 7. März
Morgens am Computer, Mittags Fußball-Turnier…abends Hochzeit. Rainer hat gepredigt und gesungen. Genial, wie immer. Die Leute alle begeistert. Was will man mehr.
Freitag, den 6. März
Ich saß den ganzen Tag am Computer um meinen Bericht für eine holländische Organisation fertigzuschreiben, für die ich in den letzten Monaten eine Feldforschung gemacht habe. Abends bin ich dann mit den Kindern nach Sentani zum Basketball schauen gefahren. Dort haben sie auch ihre Freunde getroffen und ich habe auch mit anderen Expats mal plaudern können. War echt nett.
Donnerstag, den 5. März
Wie erwartet hatte ich heute wieder Kopfschmerzen und Durchfall. Das ist immer eine Erschöpfungsreaktion, wenn ich mich mal wieder überarbeitet habe… so habe ich es heute morgen mal etwas langsam angehen lassen und die Wohnung aufgeräumt, die nach 10 Tagen Abwesenheit doch „sehr interessant“ aussah. Die Jungs mussten dann auch mal ordentlich mithelfen, das Chaos, das sie gemacht hatten, zu beseitigen. Nachmittags sah es dann auch wieder einigermaßen erträglich aus, bevor wir wieder zum Fussballplatz gingen wo das Kinderturnier weiterging. Bens Mannschaft der Unter 10-jährigen hat heute verloren. Seine Mitspieler waren zwar alle ganz süß und klein aber hatten wenig Ahnung von Passspiel. Ben war da als Stürmer etwas aufgeschmissen, denn er musste jedesmal in die eigene Abwehr laufen, um den Ball dort zu holen. Das war etwas frustrierend für ihn. Vor allem weil sein Freund Yateus nicht mit ihm zusammenspielen konnte. Der Trainer hatte zwei Mannschaften für jede Kategorie gemacht und Ben in die schlechtere Mannschaft gesteckt und gehofft, dass Benjamin dort alles alleine rausreissen könnte und viele Tore schiessen würde. Dass man aber als Sürmer nicht alleine ein Spiel gewinnen kann, wenn die Gegner recht gut sind und die Mitspieler recht schlecht, hat der Trainer dann zum Ende hin wohl auch gemerkt. Rainer fungierte heute als Schiedsrichter bei zwei Spielen, weil der Papua, der das eigentlich machen sollte, nicht kam. So etwas passiert hier ständig. Wie gut, dass Rainer ja sowas auch gerne macht. Die Eltern fanden es sogar gut, dass er Schiri gemacht hat, weil er den Kindern auch viel erklärt hat.
Aus dem Hochland hatte ich den Kindern von meiner Freundin Beth eine kleine Katze mitgebracht, die dafür sorgen soll, dass wir etwas weniger Probleme mit Mäusen haben… sie ist echt knuffig und nachdem sie gestern noch große Angst vor der neuen Umgebung hatte, schnurrt sie uns heute schon ständig um die Beine herum. So sind wir momentan stolze Besitzer von 7 (!!!) Hunden (5 davon sind 2 Monate alte Welpen), 2 Kanninchen und 1 Katze…oder sollte ich noch die unerwünschten Haustiere erwähnen…da wären mehrere Mäuse, Ratten, Kakerlaken und tausende von Ameisen zu nennen….
Mittwoch, den 4. März 2009
Heute Nacht hatte ich nur 3einhalb Stunden Schlaf, da ich noch Coaching-Material für das Trainingsgsrestaurant vorbereitet habe. Heute morgen konnte ich es der Dame, die das Restaurant leitet dann noch erklären, bevor ich um 10 Uhr zum Flughafen musste. Sie war ja gestern krank gewesen uns so bekam ich erst abends ein paar Infos, dass sie nicht weiss wie sie Preise für bestimmte Menüs berechnen soll. Also habe ich ihr Tabellen vorbereitet, die sie dann nutzen kann und so die Preise und Gewinne berechnen kann. Sie war total glücklich als ich es mit ihr durchgesprochen habe. Dann ging es an den Fughafen.
Endlich konnte ich meine Familie wieder in die Arme schließen. Nach 10 Tagen intensiver Trainings- und Coaching-arbeit im Hochland bin ich wieder zu Hause in Waena. Heute Nachmittag fing dann gleich ein Kinderfussballturnier für unter 10jährige und in einer anderen Kategorie für unter 12jährige an. Wir organisieren dieses Turnier jetzt schon zum 7. Mal (auf einem Platz, den wir vor ein paar Jahren selbst für den Kinderclub aus der Nachbarschaft mit Hilfe von einem chinesischen Unternehmer gemacht haben). Jeden Nachmittag gibt es 4 Spiele auf zwei nebeneinanderliegenden Plätzen. Heute hatten wir ca. 300-400 Zuschauer. Das ist eine ganz große Sache für die Kinder, die dort spielen. Auch Benjamin spielt mit. Da er erst 10 Jahre alt ist, kann er sowohl bei den Kleinen als auch bei den unter 12jährigen mitspielen. Heute hat er gleich zwei wunderschöne Tore geschossen bei den Unter 12 jährigen. Er spielt lieber bei den großen Kindern mit, weil die schon besseres Spielverständnis haben. Da er viel Playstation-Fußball spielt, kennt Benjamin sich mit vielen Spielsystemen aus und hat eine gute Übersicht. Ich wünsche ihm, dass er sein riesiges Potential auch in Zukunft immer gut einsetzen kann.
Abends kam dann aber die Erschöpfung hoch und ich ging ganz früh ins Bett. Es ist ja auch ein Höhenunterschied von über 2000 Metern vom Hochland bis zur Küste. Da brummt einem dann schon auch deshalb immer der Schädel…
Dienstag, den 3. März 2009
Heute wollte ich eigentlich die Damen des Trainings-Restaurants beraten, aber die Leiterin war krank. Da ich aber ohnehin immer genug zu tun habe, habe ich kurzerhand andere Mitarbeiter beraten und das Kurikulum für einen Kiosk-Beratungs-Kurs fertiggestellt, das ich dann anschliessend ausgedruckt und in der Schule mit allen dazugehörigen Material an die Wand geklebt habe… Das hilft den Lehrern immer, dass sie das richtige Material zum richtigen Thema benutzen. Sie vergessen nämlich oft, wo sie eine bestimmte Datei abgespeichert haben und machen dann neue Tabellen, weil sie die alten nicht finden….tsss.
Nachmittags hatten wir dann eine lange Besprechung mit dem Direktor von Oikonomos in Papua. Es ging um eine Bonussystem, das wir einführen wollen, um die Mitarbeitermotivation in den Trainingseinheiten zu erhöhen. Es ist gar nicht so einfach, so ein System einzuführen, da man in der Kultur sehr darauf achten muß, dass es nicht zu Neid kommt. Wenn aber nachher jemand in einer anderen Trainingseinheit einen höheren Bonus bekommt, dann kann das schonmal zu Mißstimmigkeiten führen…. Es gilt immer die kulturelle Komponente zu beachten. Bei ALLEN Entscheidungen, die man hier in Papua trifft.
Abends war ich bei besagtem Direktor und seiner Frau zum Essen eigeladen. Es war sehr nett und wir sprachen über verschiedene Zukunftsperspektiven für die Schule. Leider werde ich nicht mehr für Oikonomos arbeiten können, weil wegen der Wirtschaftskrise in Europa das Budget für Papua gekürzt werden muß. Das ist dann gleich ein finanzielles Fiasko für uns als Familie, denn ein großer Teil unserer fianzielle Unterstützung (wir leben ja auf Spendenbasis in Papua) wurde bisher von Oikonomos getragen. Deshalb habe ich ja jeden Monat mindestens zwei Wochen für sie gearbeitet. Jetzt müssen wir sehen, wie wir dieses Finanzloch füllen können. Sonst sieht es schlecht aus für unsere Zukunft in Papua. Das Ganze macht uns schon Sorgen. Aber wir wollen auf Gottes Führung vertrauen. Bisher hat er immer eine Lösung gefunden. Ich sehe halt auch, dass die Mitarbeiter im Hochland noch viel mehr Betreuung brauchen. Wir sind gerade dabei junge Pflänzchen zu „gießen“, die wir in den letzten Jahren „gepflanzt“ haben. Wenn wir jetzt nach Deutschland gehen müssen, weil uns das Geld ausgeht, dann sieht es auch für die noch so jungen Pflänzchen schlecht aus. In Papua gibt es einfach keine „Instant“-Entwicklung. Alles braucht viel mehr Zeit als in anderen Ländern, weil so viel Basiswissen fehlt. Unsere Schule ist daher ein sehr positives Pilotprojekt und ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass wir in den letzten Jahren unglaublich große Fortschritte mit den Papua-Mitarbeitern machen konnten. Es beweist, dass unsere harte Arbeit nicht umsonst war.
Montag, den 2. März 2009
Heute morgen kam Herr Didi von ILO bei der Wirtschaftsschule vorbei. Wir hatten mit der Leitung der Schule eine dreistündige Besprechung über zukünfitge Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Oikonomos und ILO. Ich hatte kürzlich schonmal ein sehr gutes Gespräch mit Herrn Didi, der auch viel Erfahrung als Unternehmer hat. So ist es gut, mal mit jemandem Erfahrungen auszutauschen. ILO bereitet gerade ein Programm für wirtschaftliche Förderung von Frauengruppen in Papua vor. Sie nennen das Programm „Training of Trainers in Entrepreneurship-skills“. Das ist auch für mich ein total interessantes Gebiet. Schade, dass ILO wohl momentan keine Arbeitsstelle in Papua frei hat, denn für diesen Bereich könnte ich mir gut vorstellen, mich zu bewerben… aber da wir ja nicht im Hochland wohnen ist es halt auch ein bisschen weit. Denn zu der Arbeit immer einzufliegen ist ja nicht gerade günstig…. Nachmittags habe ich dann die Mitarbeiterin in unserer Trainingswerkstatt beraten, die dort die Buchführung leitet. Die Motorsägen-Werkstatt läuft für hiesige Verhältnisse prima und der australische Senior-Berater für den technischen Bereich, der von Buchführung eigentlich nicht viel hält, kam zufällig vorbei und hat sich doch zur Abwechslung mal sehr lobend darüber geäussert, dass das Buchführungssystem das ich hier entwickelt habe, ja wohl doch einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass wir nun schon den gesamten Anfangskredit zurückzahlen konnten. Das war auch ermutigend. Ja, so langsam scheint meine Arbeit positive Früchte zu tragen. Ein anderer Mitarbeiter, den ich seit 2003 betreue, hat inzwischen ein neues Geschäft eröffnet. Super. Er verkauft Gemüse und Obst aus den umliegenden Dörfern. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis alles fehlerfrei läuft, aber das ist ja ganz normal, dass es anfangs noch etwas holprig anläuft. Auf dem Schulkomplex haben wir jetzt neben einem Internetcafe auch ein Restaurant eröffnet, in dem auch noch Papuas ausgebildet werden. Ausserdem leitet ein Schreiner 4 Papuas in der neu eröffneten Holzwerkstatt an. Es ist super, die Fortschritte zu sehen, die wir hier mit unserem Praxisorientierten Schulungsprogramm machen. Ziel ist es, dass die Lehrlinge anschliessend noch mehr Erfahrung in einem anderen Betrieb sammeln können und sich dann später selbständig machen können. Abends war ich bei meinen Papuafreunden Fredy und Donna zum essen eingeladen. Es war mal wieder herrlich. Es gab „Rendang“, Rindfleisch in Kokosnussmilchsoße- eines meiner Lieblingsgerichte hier in Indonesien… Lecker…
Sonntag, den 1. März 2009
Ein ruhiger besinnlicher Tag. Morgens erstmal ausgiebig Bibel gelesen und wichtige Bibelstellen auf indonesisch zusammengeschrieben, die ich dann anschliessend auf der homepage im indonesischen Bereich einstellen will. Das hat Spass gemacht und mich auch ermutigt, denn viele Bibeltstellen sind einfach echt supertoll. Mittags habe ich hunderte von Photos in meinem Laptop sortiert. Es sind noch hunderte mehr zu sortieren… Unglaublich wielange sowas dauert. Aber früher hat es mich ja auch immer Tage gekostet, Dias zu beschriften… nun muß man eben die Photos im Computer benennen und für die Homepage oder für Facebook verkleinern.
Um 16.00 Uhr war Gottesdienst, wo heute Worship-Tag war. So wurden ganz viele Lieder gesungen und viel gebetet. Anschliessend ging ich zum Abendessen und anschliessendem Gespräch zu unseren Freunden Birgit und Günther Stöhr. Günther ist Pilot bei Helimission. Bei den beiden ist es immer sehr nett. Wir schwätzen immer über alles mögliche und ich komme selten von 10 Uhr nach Hause (in die Wirtschaftsschule, wo ich auch schlafe, wenn ich in Wamena bin, um die Kosten gering zu halten.)
Samstag, den 28. Februar 2009
Endlich ausschlafen… Die ganze Woche über hatte ich irgendwie zu wenig Schlaf. Morgens geht es in der Schule sonst jeden Tag um 7.30 los mit der Morgenandacht für alle Mitarbeiter (eine super Sache)…). Heute habe ich das alleine gemacht, denn Samstags ist die Schule geschlossen. Trotzdem habe ich den Leiter der Strassenkinderarbeit mittags zum Gespräch hier gehabt. Wir haben zwei Stunden lang über Möglichkeiten diskutiert, wie man die Strassenkinder noch besser in Kleinunternehmerprojekte intergrieren kann. Es war wirklich prima. Dannach hatte ich dann gleich ein zweistündiges Gespräch mit Eligius Lagowan, mit dem ich in den letzten drei Monaten eine Evaluierung über der Erfolg/Mißerfolg von 23 Unternehmern gemacht habe, die von einer holländischen Organisation gefördert worden waren. Ich habe ihm meinen Bericht vorgelegt und er alles für gut befunden. So kann ich den Bericht fertig machen und nach Holland schicken.
Es war eine tolle Zeit mit Eli in die Dörfer zu fahren und mit den Unternehmern dort zu sprechen. Das mag ich am liebsten. Direkt vor Ort die Lebenssituation der Leute zu sehen. Wir haben alle möglichen Unternehmen besucht und den Erfolg ausgewertet. Schweinezucht, Kanninchenzucht, Ziegenzucht, Kiosk, Töpferei, Taschenproduktion, Näherei, Fischzucht etc. .
Nachmittags ging ich zu einer Lehrerin der dortigen Highschool, die als Friseuse gute Dienste leistet. So bekam ich so ganz nebenbei mal wieder einen neuen Haarschnitt. Praktisch. Anschliessend traf ich auf dem Heimweg in einem Restaurant einige Freunde aus Deutschland und Holland, die mich dann gleich zu einer Geburtstagsfeier mitnahmen. Das war eine nette Abwechslung…
Freitag, den 27. Februar 2009
Heute war wieder Mitarbeiter-Coaching angesagt. Inventur, Gewinn-und Verlustrechnung, Bilanzerstellung. Wie hat sich das Eigenkapital verändert? Wie kann man sich merken, welche Geldeingänge und Ausgaben einen Einfluß auf die Gewinnberechnung haben und welche nicht? Manches muß man zwanzigmal in Beispielen rechnen, bis es „angekommen“ ist. Aber das ist ja auch kein Wunder. Die Papuas wachsen mit Subsistenzwirtschaft auf… nicht mit einem Sinn für das Handelsgewerbe…. Da sind die Chinesen im großen Vorteil. Die saugen den „Unternehmergeist“ schon mit der Muttermilch auf. Daher ist für die Papuas die Konkurrenz der chinesischen Unternehmer einfach manchmal erdrückend.
Dann haben wir noch besprochen, wie man nach jedem Unternehmerbesuch einen kurzen Bericht schreiben kann, mit den wichtigsten Infos, die man dann vor dem nächsten Besuch ncohmal kurz durchliest.
Heute abend wollte ich eigentlich zu meiner Freundin Naomi Sosa zum Abendessen gehen. Das fiel aber aus, weil ihr Mann krank war…so war ich nunächst bei einer Worship-Night mit Strassenkindern und allen möglichen anderen Leuten (auch viele Missionare waren dort) und dann habe ich mich anschliessend bis Mitternach am Computer in der Wirtschaftsschule in Wamena „vergnügt“ um neues Material für die Mitarbeiter zu erstellen.
Donnerstag, den 26. Februar 2009
Heute habe ich mit Urbanus, meinem fleissigen Mitarbeiter und mit Willier, dem Kiosk-betreuer unserer Schule drei Unternehmer besucht. Wir waren auf zwei Motorrädern unterwegs. Immer eine spannende Sache in Wamena bei all den vielen Fahrad-Rikschas, die einem die Wege kreuzen….
Bei Herrn Eric waren wir zuerst. Sein Kiosk ist vor ein paar Monaten abgebrannt und er ist gerade dabei ein neues zu beginnen. Nebenbei züchtet er Kanninchen und hat Fischteiche angelegt. Er verkauft selbst geschlagenes Holz und Gemüse aus dem angelegten Garten. Viele Unternehmer haben hier gleich mehrere kleine Unternehmen, deren Erträge sie dann benutzen um die anderen Unternehmen aufzupäppeln. Leider ist das Money-management aber meistens so katatstrophal, dass es bald zum Kollaps kommt. Dannach waren wir bei Mary und bei Nita, zwei motivierten Frauen, die vor kurzem an einem Buchführungskurs teilgenommen haben und inzwischen schon riesige Fortschritte gemacht haben. Beide führen inzwischen ein Kassenbuch und ein Verkaufsbuch und haben schon einen viel besseren Überblick über Einnahmen, Ausgaben und Gewinne. Es ist immer schön, die Motivation der Leute zu sehen und wie sehr sie sich über einen Besuch freuen.
Mittwoch, den 25. Februar 2009
Heute war großes meeting mit den Mitarbeitern der Wirschaftsschule. Nachdem klar wurde, welche Wissenslücken gefüllt werden müssen, ging es gleich mit Mitarbeitercoaching weiter.
Wie kann der Gewinn eines Unternehmens berechnet werden, wenn man nicht genügend Informationen über Einnahmen und Ausgaben hat? Die Antwort ist einfach! Gar nicht! Es wird immer falsch sein. So wie bei einem Computer, wenn man falsche Daten eingibt ja auch kein richtiges Ergebnis rauskommen kann. Also müssen wir bei der Beratung der Unternehmen halt schon darauf achten, dass die Informationen stimmen, die sie uns geben… sonst ist man ja auch als Berater aufgeschmissen. Also habe ich nochmal über das Thema „Weg zu einer richtigen Gewinn- und Verlustberechnung“ eine Art Mitarbeiter-workshop gemacht. War sehr aufschlussreich, denn vieles, was sie selbst unterrichten müssen, war dem einen oder anderen noch nicht klar. Hier in Papua dauert eben alles etwas länger…und schon so einfach Sachen wie eine vernünftige Inventur zu machen kann hier zum Problem werden…wenn die Zahlen in die falschen Zeilen oder Spalten geschrieben werden…ups…aus Versehen… ist dann die viel gehörte Antwort….
Abends war ich zum Abendessen bei meiner Freundin Beth Clapper eingeladen, die im August letzten Jahres ihren Mann bei einem Flugzeugabsturz verloren hat. Sie hat 5 Kinder und hat beschlossen, trotzdem in Papua zu bleiben. Wir haben mit den Kindern zusammen gebetet, dass Gott sie auch weiterhin segnen wird. Beth ist eine bewunderswerte Frau. Ganz stark im Glauben.
Dienstag, den 24. März 2009
Heute war der zweite und letzte Seminartag. Auch heute war es super. Unglaublich, was die Papuas für einen Wissensdurst haben. Es fehlt so viel Basiswissen, das wir schon in der Schule gelernt haben. Fast alle haben gesagt, dass sie das, was ich unterrichtet habe, noch nie in ihrem Leben gehört haben und sehr dankbar sind für alles, was sie gehört haben. Heute ging es über das Ziel und die der Buchführung, Kassenbuch, Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanzerstellung… alles mit ganz einfachen Beispielen, denn mit dem Rechnen hat der eine oder andere schon seine erbeblichen Probleme hier.
Dann wollten die Teilnehmer wissen, worauf sie achten müssen, wenn sie an ausländische Organisationen einen Antrag auf finanzielle Unterstützung eines Projektes stellen wollen. Da habe ich dann noch darüber referiert, wie wichtig „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist und dass sie immer darauf achten sollen, dass das, was sie planen nachhaltig bestand hat und nicht nach kurzer Zeit wieder in sich zusammenfällt. Eigentlich Allgemeinwissen, aber doch sehr neu in dieser Kultur hier, wo man oft nicht darüber nachdenkt, was MORGEN ist. Hauptsache man hat genug für HEUTE. Was morgen ist, überlegt man sich dann morgen…
Nach dem Seminar, das wieder 10 Stunden lang ging, hatten wir noch ein Auswertungsgespräch mit den Pbi-Mitarbeitern. Alle haben sich total lobend und überrascht geäussert, dass das Seminar so super verlaufen ist und dass alle Teilnehmer sich sehr positiv geäussert hätten. Nun wollen sie mich zu einem Follow-Up-Seminar einladen.
Montag, den 23. Februar 2009
Immer noch Kopfschmerzen. Habe ne gute Freundin gebeten für mich zu beten. Anschliessend hatte ich das Gefühl, dass Gott mich den ganzen Tag durchgetragen hat. Echt genial.
Morgens um 5 Uhr musste ich aufstehen da ich mich um 6 schon am Flughafen sein sollte, da mein Flug nach Wamena um 7 Uhr gehen sollte. Nach zwei Stunden Verspätung (wie üblich) ging es dann los und so war ich nach 35 Minuten Flug um halb 10 endlich in Wamena. Dort ging es dann gleich weiter mit dem Fahrrad-Becak zum Büro des Veranstalters. Habe das Seminar bei pbi (peace brigades international) gemacht. Es war ein „financial workshop“. Habe verschiedene praktische Beispiele gemacht, die in den Papua-Kontext passen. Es ware eine super Atmosphäre, alle Leute waren begeistert. Von morgens 9 Uhr bis abends 19. Uhr waren sie motiviert und begeistert bei der Sache und haben Fragen gestellt.
Es ging um Themen wie Vision, Zielorientierung, Motivation, Planung, Investition, Budget-Kalkulation, Inhalt und Form eines Projektantrages und den Einfluß der Kultur und der Religion in Papua auf all diese Bereiche. Wir hatten sehr interessante Diskussionen und die Teilnehmer waren sehr dankbar für all das Neue, das sie gelernt haben. Es war eines meiner bisher besten Seminare in Papua und es hat richtig Spaß gemacht. Ich habe richtig gemerkt, wie positiv die Einheimischen mir gegenüber reagiert haben und das ist in dieser Kultur hier ein klares Zeichen dafür, dass sie mir vertrauen. Es war sehr ermutigend, dies zu sehen, vor allem, da die ausländischen Pbi-Mitarbeiter alle keine Christen sind, die Papuas aber sehr wohl davon ausgehen, dass Glaube und tägliches Leben nicht voneinander zu trennen sind. So, habe ich ganz selbstverständlich zu Beginn und vor jedem Essen mit allen gebetet. Auch die Pbi-Leute waren von dem Seminar begeistert…Wie schön!
Sonntag, den 22. Februar 2009
Habe total Durchfall und Kopfschmerzen… Hoffentlich geht das bis morgen weg. Will ja schliesslich nach Wamena zum Unterrichten… Nach dem Gottesdienst waren wir Essen in einem Restaurant (das war wohl ein Fehler) und dannach war ich an dem Tag zu nicht mehr viel in der Lage…. Habe aber das Buch von Susanne Reute fertig gelesen „Als das Schwein vom Himmel fiel“. Ich kann es sehr empfehlen. Hat mir wirklich gut gefallen. Es handelt von der Zeit der ersten deutschen Missionare in Anggruk, einem Dorf im Hochland von Papua. Dort haben Siegfried uns Ilse Zöllner und Erika und Klaus Reuter lange Jahre mit ihren Kindern gelebt und gearbeitet.
Samstag, den 21. Februar 2009
Habe noch Material für den workshop nächste Woche vorbereitet. Abends war ich mit Rainer zu einem Dinner in der Highschool. Die sammeln gerade Geld für ihre Klassenfahrt und haben ein verspätetes Valentines Dinner angeboten. Man mußte sich ganz schick anziehen und wurde an Zweier-Tischen, die sehr schön dekoriert waren, wie in einem edlen Restaurant von den Gymnasialschülern bedient, die auch alle ganz schick angezogen waren. Es war richtig romantisch. Anschließend wurde für alle anwesenden Paare (es waren fast alle Eltern, Lehrer und Expats gekommen) im Versammlungsraum der Schule noch ein Liebesfilm mit Audrey Hepburn gezeigt. „Sabrina“. Wirklich lustig. Man hatte für ein paar Stunden das Gefühl in Amerika zu sein….“Valentines Dinner“, „Sabrina“…alle schick angezogen…. Mal was ganz anderes.
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Samstag, den 24. Januar 2009
Ich hatte heute morgen ein dreistündiges Meeting mit zwei Leitern aus der Strassenkinderarbeit in Wamena. Es sind Enius und Akhy. Die beiden kommen aus Wamena und arbeiten schon mehrere Jahre mit den Straßenkindern zusammen. Beide haben ueber 20 Kindern ein Zuhause gegeben und ihnen die Wiedereingliederung in die Schule ermoeglicht.
Wir haben über verschiedene Möglichkeiten gesprochen, wie wir ein paar Kleinunternehmen i